1.23.2. Kulturelle Distanz vs. Zero-Distanz

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Die Wirkung der im Text beschriebenen "Realität" richtet sich nach der kulturellen Distanz zum Empfänger. In der interkulturellen Kommu¬nikation gibt es hier, schematisch betrachtet, drei Möglichkeiten: a) Die Textwelt entspricht der A-Kultur: Der A-Empfänger kann an seine Welt anknüpfen (= Zero-Distanz), der Z-Empfänger nicht (= kulturelle Distanz).

b) Die Textwelt entspricht nicht der A-Kultur: Da der A-Empfänger nicht an seine Welt anknüpfen kann, muss der Sender die Besonderheiten der Textwelt im Text explizit beschreiben (und diese Beschreibung dient auch dem Z-Empfänger: beide haben kul¬turelle Distanz zur Textwelt, aber eventuell verschieden große Di¬stanz). Als Sonderfall hierzu kann die Textwelt der Z-Kultur ent¬sprechen: dadurch ist beim Z-Empfänger Zero-Distanz und beim A-Empfänger Distanz vorhanden.

c) Die Textwelt entspricht zwar de facto der A-Kultur, wird aber durch explizite Zeit- und Raumangaben ("vor langer, langer Zeit in einem fernen Land") gewissermaßen entkulturalisiert und damit verallgemeinerbar. Die Bedeutung kultureller Besonderheiten für die Textwelt wird damit heruntergespielt; die Wirkung kann für A-und Z-Empfänger einer Zero-Distanz gleichkommen.

Translatorische Textanalyse